Wer ist Jesus für Dich?
Wie konnte das nur passieren? Das fragen sich viele, die in der Bibel lesen, wie Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem zunächst als Hoffnungsträger bejubelt wurde. Doch wenige Tage darauf stimmte das „Volk“ (nicht wörtlich zu nehmen, so viele waren es auch wieder nicht) in den Ruf ein, ihn ans Kreuz nageln zu lassen. Nein, es waren wohl nicht die gleichen Leute. Offenbar war die Gesellschaft damals so zerrissen wie unsere heute. Die einen bereiteten Jesus damals einen königlichen Empfang vor Jerusalem. Und er selbst wählte den Esel als Reittier, weil er ganz bewusst an die alten Traditionen anknüpfte. Ganz bewusst wählte Jesus kein hohes Ross, mit dem man in den Krieg ziehen und den Kampf gegen die römischen Besatzer anführen könnte. Der Esel steht für das Königtum Davids, der die Stämme Israels geeint hat. Der Esel steht für einen Anführer, der nicht auf die eigene Stärke vertraut sondern ganz viel von Gott erwartet. Der Esel steht für einen Frieden, den man sich nur im Gebet schenken lassen kann. Und die Menschen, die Jesus so nach Jerusalem reiten sahen, sie
verstanden dieses Zeichen. Und sie antworteten darauf, indem sie ihm mit Palmenzweigen zuwinkten, einem Zeichen des Friedens. Sie bereiteten ihm den Weg, indem Sie Mäntel und Decken, die sie bei sich hatten, auf den Weg legten. Sie hatten gesehen und gehört, wie eng die Verbindung zwischen Gott und diesem Mann ist. Deshalb erwarteten sie alles von ihm und riefen „Hosianna“, auf Deutsch: „Hilf doch!“
Aber jene, die wenig später „Kreuzige ihn!“ riefen, sie sahen in Jesus nicht den Sohn Gottes. Sie wollten den Barrabas retten, für die einen ein Freiheitskämpfer, für die anderen ein Terrorist.
Und wir? Was glauben wir, wer Jesus war? Daran entscheidet sich alles – für uns.
Ist Jesus nur am Kreuz gestorben? Oder ist er auch auferstanden? War er nur ein Wanderprediger? Oder war er der Sohn Gottes, der den Tod überwunden und auch für uns einen guten Platz im Himmel vorbereitet hat?
Ich glaube, dass Jesus lebt. Denn ich ERLEBE ihn als lebendigen Gott, der noch heute heilt und
andere Wunder tut. Ich erlebe, wie er zu uns redet, uns tröstet und auch durch schwierige Zeiten hindurchträgt. Deshalb wird meine Kirchentür zu Ostern offen sein. Denn die Begegnung mit IHM wird Heil bringen, Heilung für Leib und Seele.
Pfarrer Frank Pierel, Pausa
Dieser Text erschien zuerst als Wort zum Sonntag im Vogtlandanzeiger am 27.03.2021.